Der Panther (Rainer Maria Rilke)
Im Jardin des Plantes, Paris
Sein Blick ist vom
Vorübergehn der Stäbe
so müd geworden, dass er nichts mehr
hält.
Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe
und hinter
tausend Stäben keine Welt.
Der weiche Gang geschmeidig
starker Schritte,
der sich im allerkleinsten Kreise dreht,
ist wie ein
Tanz von Kraft um eine Mitte,
in der betäubt ein großer Wille
steht.
Nur manchmal schiebt der
Vorhang der Pupille
sich lautlos auf -. Dann geht ein Bild hinein,
geht
durch der Glieder angespannte Stille -
und hört im Herzen auf zu sein.
last changes 31.08.2013, Peter Schmieder